zusammengestellt von Sr. Marita Meister
Jesus vermittelt den Menschen, dass sie sich nie aufgeben dürfen,
weil Gottes Barmherzigkeit für sie immer gilt.
Nicht die Fehlerlosigkeit bringt uns dem Herzen Jesu und dem Herzen Gottes näher,
sondern unser Mitgefühl mit und unseren Schwächen und mit den Menschen um uns
herum.
Im herzlichem Erbarmen spüren wir etwas vom Wesen des liebenden und
barmherzigen Gottes.
Anselm Grün
Großer Geist, hilf mir,
dass ich niemanden richte,
ehe ich einen halben Mond lang in seinen Mokassins gegangen bin.
Indianisches Gebet
Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen; und wer stirbt, der erwacht zum ewigen
Leben.
GL 29/6: Frankreich 1913
Er ist heruntergekommen, bückt sich tief, und wäscht seinen Freunden die
Füße.
Wir wollen nach oben, buckeln uns hoch und waschen den Unteren die Köpfe.
Petrus Ceelen
Ich habe dein Gesicht nicht gesehen;
es war dunkel.
Ich habe nur deine Stimme gehört.
Sie sagte ganz leise:
„Du darfst alles...“
Konnte ich ein Leben lang mehr gewinnen
als dein großes Vertrauen,
dass ich nichts Falsches tun kann,
wenn ich bin, wie ich bin?
Weil ich dich liebe
und in dir alles,
was die Schöpfung bewegt und stillt.
Christine Busta
Wir haben einander verwundet verletzt einander niedergeredet entmutigt traurig gemacht wir verschulden uns Wir schulden uns Mitgefühl Einander nicht angenommen zu wenig beachtet mancen verachtet zum Außenseiter gemacht. Wer gießt Öl in die Wunden? |
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Einen gedemütigt dem andern mißtraut diesem nicht geholfen aneinander vorbeigelebt Wir verschulden uns Einander nicht besucht Einander nur an-gehört |
Wir sprechen mit falschen Ton werden zu laut Setzen uns unter Druck mit Gewalt in den Worten Wer gießt Öl in die Wunden? Siebenmal am Tag |
nicht zu-gehört Wir bleiben unverstanden Wir bleiben unverstanden |
Herr lehre mich lehre uns lieben |
lassen uns leer Wir verschulden uns Wir schulden uns Aufmerksamkeit. |
Theresia Hauser
„Behüte meinen Weg. Richte mich, dass ich nicht festlaufe.
Dass ich mich nicht füge in den Kreislauf des Schicksals,
dass ich nicht, völlig ratlos, mich der Verzweiflung überlasse,
mich ergebe ins Böse,
mich der Ungerechtigkeit füge
und nicht mehr hören will vom Neubeginn.
Lass mich ausschauen nach einer Zukunft - der neuen Erde.
Erinnere mich, was du gewollt hat. Rufe mich heute noch...“
H. Oosterhuis