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Kontexte zu den Schriftlesungen
24. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A
12. September 1999

zusammengestellt von Sr. Marita Meister


Kontext 1:

nie aufgeben

Jesus vermittelt den Menschen, dass sie sich nie aufgeben dürfen, weil Gottes Barmherzigkeit für sie immer gilt. 
Nicht die Fehlerlosigkeit bringt uns dem Herzen Jesu und dem Herzen Gottes näher, sondern unser Mitgefühl mit und unseren Schwächen und mit den Menschen um uns herum.
Im herzlichem Erbarmen spüren wir etwas vom Wesen des liebenden und barmherzigen Gottes.

Anselm Grün


Kontext 2:

niemand richten

Großer Geist, hilf mir, 
dass ich niemanden richte,
ehe ich einen halben Mond lang in seinen Mokassins gegangen bin.

Indianisches Gebet


Kontext 3:

Werkzeug des Friedens

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, 
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen; und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

GL 29/6: Frankreich 1913


Kontext 4:

Fuß- und Kopfwäsche

Er ist heruntergekommen, bückt sich tief, und wäscht seinen Freunden die Füße.
Wir wollen nach oben, buckeln uns hoch und waschen den Unteren die Köpfe.

Petrus Ceelen


Kontext 5:

Lossprechung

Ich habe dein Gesicht nicht gesehen;
es war dunkel.
Ich habe nur deine Stimme gehört.
Sie sagte ganz leise:
„Du darfst alles...“
Konnte ich ein Leben lang mehr gewinnen
als dein großes Vertrauen,
dass ich nichts Falsches tun kann,
wenn ich bin, wie ich bin?
Weil ich dich liebe
und in dir alles,
was die Schöpfung bewegt und stillt.

Christine Busta


Kontext 6:

verwundet

Wir haben einander verwundet
verletzt
einander niedergeredet
entmutigt
traurig gemacht
wir verschulden uns
Wir schulden uns Mitgefühl
Einander nicht angenommen
zu wenig beachtet
mancen verachtet
zum Außenseiter gemacht.
Wer gießt Öl in die Wunden?
Einen gedemütigt 
dem andern mißtraut 
diesem nicht geholfen
aneinander vorbeigelebt

Wir verschulden uns
Wir schulden uns Respekt

Einander nicht besucht 
uns einsam gemacht 
das Wort nicht gegönnt 
uns Angst eingejagt 
Wer gießt Öl in die Wunden?

Einander nur an-gehört

Wir sprechen mit falschen Ton
werden zu laut
Setzen uns unter Druck
mit Gewalt in den Worten

Wer gießt Öl in die Wunden?
Wir schulden uns Achtung

Siebenmal am Tag
verschuldet sich selbst
der Gerechte
lehrt uns die Bibel
Wir sind hochverschuldet
Auch ich

nicht zu-gehört 
Wir bleiben unverstanden 
Wir bleiben unverstanden
Herr
lehre mich
lehre uns lieben
lassen uns leer
Wir verschulden uns
Wir schulden uns Aufmerksamkeit.

Theresia Hauser


Kontext 7:

Behüte meinen Weg

„Behüte meinen Weg. Richte mich, dass ich nicht festlaufe.
Dass ich mich nicht füge in den Kreislauf des Schicksals,
dass ich nicht, völlig ratlos, mich der Verzweiflung überlasse,
mich ergebe ins Böse,
mich der Ungerechtigkeit füge
und nicht mehr hören will vom Neubeginn.
Lass mich ausschauen nach einer Zukunft - der neuen Erde.
Erinnere mich, was du gewollt hat. Rufe mich heute noch...“

H. Oosterhuis